In den letzten Jahren habe ich in meiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass der Darm nicht nur eine zentrale Rolle bei der Verdauung spielt, sondern auch eine Schlüsselrolle für unser psychisches Wohlbefinden einnimmt. Dieser Zusammenhang zwischen Darmerkrankungen und psychischen Störungen wie Depressionen oder Angstzuständen ist ein faszinierendes und wichtiges Thema, dem man immer mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.
Wenn Sie besonders aufgeregt oder im Stress sind, müssen Sie plötzlich auf die Toilette und haben Durchfall.
Oder, aufgrund der ganzen Aufregung mit den Urlaubsvorbereitungen haben Sie Bauchschmerzen.
Das sind 2 Beispiele, von denen mir meine Patienten häufig berichten und die darstellen, wie sich psychische Belastungen auf die Verdauungsorgane auswirken.
Das zentrale Nervensystem und der Darm sind über ein komplexes Netzwerk miteinander verbunden, das als Darm-Hirn-Achse bezeichnet wird. Diese Achse ermöglicht es dem Darm und dem Gehirn, direkt miteinander zu kommunizieren. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kommunikation ist der Vagusnerv, der das Gehirn mit dem Darm verbindet. Über diesen Nerv werden Signale in beide Richtungen gesendet, was bedeutet, dass sowohl der Zustand des Darms als auch der Zustand des Gehirns direkten Einfluss aufeinander haben können.
Eine zentrale Rolle im Zusammenspiel zwischen Darm und Psyche spielt das Mikrobiom – die Gemeinschaft von Milliarden von Bakterien, die unseren Darm besiedeln. Diese Mikroorganismen sind nicht nur für die Verdauung wichtig, sondern beeinflussen auch die Produktion von Neurotransmittern (Botenstoffen) wie Serotonin, das als „Glückshormon“ bekannt ist. Tatsächlich wird ein Großteil des körpereigenen Serotonins im Darm produziert. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, etwa durch eine unausgewogene Ernährung, Stress oder die Einnahme von Antibiotika, kann daher zu psychischen Störungen wie Depressionen oder Angstzuständen beitragen.
Menschen, die an chronischen Darmerkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom (RDS), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, berichten mir häufig auch über psychische Beschwerden. Dies ist kein Zufall. Chronische Entzündungen im Darm können die Darm-Hirn-Achse stören und dadurch negative Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben. In meiner Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass Patienten mit Darmerkrankungen immer wieder, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Die psychischen Belastungen, die mit den körperlichen Symptomen einhergehen, können zudem einen Teufelskreis auslösen, der die Symptome beider Erkrankungen verschlimmert.
Als Heilpraktikerin ist es besonders wichtig, die enge Verbindung zwischen Darm und Psyche zu berücksichtigen. Deshalb habe ich bei meinen Behandlungen sowohl den Darm als auch das psychische Wohlbefinden im Blick.
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